Sonntag, 21. Juni 2009

Tonga I - Impressionen

Wundervoller, wohl verdienter Urlaub! Angeblich sollte der LLM doch so eine halbe-Pobacken-Geschichte sein... Pustekuchen. Da steckt schon Arbeit drin. Aber es macht ja auch Spaß. Definitiv mehr als das olle Studium in Deutschland. Aber das ist ein anderes Thema.


Tonga. Eigentlich vom 11.6., nun aber vom 12.6. - 18.6.

Und das kam so:
Flug von Welli nach Auckland am 10. (nach einer fabelhaften Reinfeierung in Maltes Geburtstag), 2 Std. Verspätung, aber gut. Nacht in einem kleinen Hostel in der Nähe, nett. Flug am nächsten Morgen um 7am, was Abfahrt um 5am bedeutet, also Aufstehen um kurz nach 4am. Das macht nicht sooo viel Spaß, aber wir wollten ja gern nach Tonga. Abflug planmäßig. Ich schlafe selig ein... ich wache auf und sehe Land unter uns. Na, denk ich mir noch, das sieht moderner aus, als ich dachte. Da ist das doch tatsächlich wieder Auckland. Wir waren auf halbem Weg umgekehrt, weil etwas mit der Klimaanlage nicht stimme, das man auf Tonga nicht reparieren könne. Nicht glaubwürdig, wenn ihr mich fragt, aber ich will auch ehrlich gesagt gar nicht genauer wissen, ob und wenn ja wie doll wir in Lebensgefahr geschwebt haben. Aber mal ehrlich: Klimeanlage? Nee.

Zurück in Auckland haben sie 4 Stunden gebraucht, um rauszutüfteln, dass der Flieger heute gar nicht mehr fliegt, und damit jede reelle Chance zerstört, sich eventuell noch einen Tag Auckland anschauen zu können. Wir wurden in einem netten, sterilen Standard-Flughafenhotel einquartiert. Neuer Abflugtermin 12., 5am, was Abfahrt um 3am bedeutete und einen Weckruf um die angenehme Zeit 2am. Das klappte dann aber auch ganz fein. Auf der Rückreise fanden wir raus, dass sich andere Leute einen Gutschein über 190 NZ$ erquengelt hatten, was Malte dann auch sofort professionell (hat ja bei der offiziell schlechtesten Krankenkasse Deutschlands gearbeitet) in Angriff nahm. Der nächste Trip ist also in Planung und wir fliegen wieder vertrauensvoll Pacific Blue.

Tonga, the place where time begins, ist eine konstitutionelle Monarchie, mit Betonung auf Monarchie. Es ist 748 km² groß und hat etwas mehr als 100.000 Einwohner, auf die etwa 300 Kirchen kommen. Sonntags darf man eigentlich nur essen, in die Kirche gehen und schlafen. So ziemlich alles Andere ist verboten. Es hat eine Universität, unendliche viele Schulen, viele davon - man ahnt es schon - kirchlich getragen, und eine Alphabetisierungsrate von sensationellen 98 %. Alle Tonganer, die wir getroffen haben, sprachen wirklich gut Englisch und hatten einen wachen Blick. Das hat mich sehr angenehm überrascht (ich muss es gestehen). Die Menschen sind so freundlich und machten überwiegend einen zufriedenen Eindruck. Das schafft eine sehr harmonische Atmosphäre. Es wurde auch nicht versucht, uns trottelige Touristen auszunehmen. (Oder aber, sie haben es so geschickt gemacht, dass wir es nicht gemerkt haben und das ist dann ja auch gut.) Tonga ist ein Archipel, das aus 169 Freundschaftsinseln besteht. Die wurden so von Captain James Cook um 1773 getauft, weil er sich so warmherzig willkommen geheißen fühlte. Gut, dass er nicht wusste, dass die Tonganer hinter seinem Rücken ein Festmahl mit ihm als Mahl planten. Das klappte dann aber doch nicht und so bleiben es bis heute die Friendly Islands. Das ist nicht nur des Rufs wegen vorteilhaft für die Tonganer. 1777 kehrte Cook zurück und brachte dem Königshaus als Geschenk eine Schildkröte mit. Tu'Imalila wurde 189 Jahre alt und überlebte sogar ein Feuer. Als sie starb, wurde sie so schmerzlich vermisst, dass man sich eine Neue anschaffte.

Erster Eindruck: Warm, staubig, gammeliger, kleiner Flughafen. Man darf natürlich keine Speisen oder so einführen. Aber ich schwöre Stein und Bein, dass ich gesehen habe, wie ein Kerl dem Zollmann Dollars in die Hand gedrückt hat. Wofür oder wogegen die waren, weiß ich natürlich nicht. Aber wundern tut es einen schon.

Draußen wartete Peter (siehe unten) auf alle Gäste die zu Toni's Guesthouse wollten. Die Ankunft dort war angenehm. Bei dem billigsten Guesthouse der Insel (10 € die Nacht für uns zusammen) in einem dritte Welt Land hatte ich mit Vielem gerechnet. Vor allem mit schäbig. Aber nichts dergleichen! Einfach ja, aber nicht heruntergekommen, sondern im Gegenteil liebevoll gepflegt. In der Lounge nette Leute, unser Zimmer sauber und süß, die ganze Anlage wirklich hübsch. Das mag allerdings, ich kann es nicht leugnen, daher rühren, dass Toni Brite ist.

Alles in allem kann man zusammenfassend sagen, dass es einer der schönsten Urlaube war, die ich je erlebt habe. Tonga entfaltet seine Schönheit erst auf den zweiten Blick und einen Teil des Reizes stellen sicherlich die Menschen dar. Aber dann bezaubert es einen mit seinem Liebreiz. Ja, Liebreiz! Trotz des Mülls am Straßenrand. Ihr werdet verstehen, denn weitere, detailreichere Posts folgen. Hier erste vermischte Impressionen unseres wunderbaren Urlaubs:

Der Königspalast und das Tor:



Glückliche Urlauber:




Unser Domizil:

Dusche:



Fischmarkt - nur medium verlockend


Beliebter Snack:


Letzter Abend - von links vorne einmal rum nach rechts vorne:
Bobby (Canada), Malte, Vergessen, Cris (England), Ich, Peter (Tonga, unser Fahrer)
- schrecklich gemütliche Runde, es war soo schön!


Sonnenaufgang aus dem Flugzeug nach Hause:


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