Der Wellington Zoo war der erste Neuseelands und wurde 1906 eröffnet. Er ist eher klein, aber hübsch. Und was uns magisch anzog war selbstverständlich das neuseeländische Nationaltierchen - aber dazu später.
Offensichtlich war an diesem schönen Tag nicht nur uns nach einem Ausflug zumute, denn wir befanden uns die meiste Zeit in einem Knäul kniehoher Erstklässler. Das war ganz niedlich, aber auch nützlich, denn in gut verständlichem Kinderenglisch wurde alles über die Tiere erklärt. Deshalb kennen wir jetzt auch den Unterschied zwischen einem Monkey und einem Ape. Ha! Na, wer kann das beantworten?
Damit sind wir auch schon am ersten Gehege. Im Welly Zoo ist den ganzen Tag Programm und als wir ankamen, stand als erstes Schimpansenfütterung auf dem Plan.
Die Truppe bestand aus etwas über einem Dutzend Tieren und einem kleinen, unglaublich süßen Baby. Das Kleine ist immerhin schon 1 1/2, wird aber noch nicht vom Wärter gefüttert, weil - so erklärte er - das Aufgabe der Mutter sei.
Hier die ganze Affenbande:
Baby türmt und trinkt:
Und zum Schluss mein Lieblingsbild
(Wer hat die Kokosnuss,
wer hat die Kokosnuss,
wer hat die Kokosnuss geklaut...):
Nächstes Tier war der Vogel Strauß. Der Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet soviel wie "großer Spatz" oder auch "Kamelspatz". Das finde ich amüsant!
Von den Straußen trennte uns ein stabiler Maschendrahtzaun, sonst aber auch nichts. Und ich muss sagen, die Biester sind neugierig! Wenn der auf einen zukommt und den Schnabel durch den Zaun steckt - da wird einem schon mulmig zumute. Die sind groß! Kamelspatzen eben!
Es hat aber auch Vorteile, so nah dran zu sein und ich habe ein Foto von der Flügelunterseite geschossen. Ist nackig.
Ich habe leider vergessen, was das hier für ein Genosse ist. Ein hüpfgebeuteltes Otterruh oder so?
Das ist auf jeden Fall ein echtes australisches Känguru und ich bin mir sicher, dass der hier - wenn er wollte - aus dem Gehege rausspringen könnte. Der Zaun war nämlich kaum höher als ich.
Hier eine Nahaufnahme des Anführers der Paviane.
Wir kommen zu einem großartigen Teil des Zoobesuchs: den Giraffen. Alle Kinder, auch wir, durften sich in einer Reihe aufstellen und bekamen einen Zweig mit Grünzeug in die Hand gedrückt. Und dann durften wir die Giraffen füttern. Ich habe eine echte Giraffe angefasst! Giraffen haben blaue Zungen, die bis zu 45 cm lang werden können. Das ist beeindruckend!
Noch ein lustiger Fakt: Die Römer dachten, Giraffen seien eine Mischung aus Kamelen und Leoparden, daher der lateinische Name giraffa camelopardalis.
Fauler Leopard - stimmt, das Fell ist schon ähnlich...
Jetzt wurde es nochmal sehr interessant: ein kleiner Panda (auf englisch nicht minder treffend red panda). Wer hat sowas wohl schonmal gesehen? Ich nicht. Sehr süß. Rote Pandas gehören zu den ganz wenigen Tieren, die behaarte Fußunterseiten haben. Außerdem haben sie nach innen gedrehte Füße und scharfe Krallen, damit sie sich besser im Baum halten können. Ich würde ja denken, dass Haut ohne Fell rutschfester ist, aber der Panda muss es schließlich wissen.
Auf der Zooseite steht, dass diese Tiere nur einen Tag im Jahr paarungsbereit sind - da wundert es einen gleich viel weniger, dass sie vom aussterben bedroht sind. Selbst schuld!
Der Hauptgrund unseres Besuchs: Der Kiwi.
Zunächst waren wir überrascht. Man denkt ja, so ein Kiwi ist ganz klein, aber das stimmt gar nicht. Sie haben durchaus die Größe eines stattlichen Huhns. Außerdem können Kiwis gut riechen. Das hätte ich auch nicht gedacht. Ein verwunderliches Tierchen.
Und weil ihr alle auch keine Ahnung von Kiwis habt, hier mal ein paar Fakten:
* kleinster Laufvogel mit bis zu 35 cm und 1 - 5 Kilos
* helle Stimme. Kiwis rufen Tag und Nacht, das ganze Jahr hindurch, es sei denn, es ist sehr windig oder eine sehr helle Vollmondnacht (hab ich mir nicht ausgedacht, ehrlich!)
* monogam
* gefährdet durch Katzen und Wiesel
* in einem Zoo lebt zur Zeit ein 39 Jahre alter Kiwi (Vogel, nicht Mensch)
Nun aber zum besonderen Kiwi im Wellington Zoo. Tahi war ein wilder Kiwijunge, in den Wäldern vor Auckland. Eines Tages im Juli 2005 wurde er mit einem Bein in einer Possumfalle gefunden. Es war so schwer gebrochen, dass es nicht gerettet werden konnte. Der Welly Zoo gab daraufhin eine kleine Kiwibein-Prothese (siehe unten) in Auftrag, damit Tahi wieder richtig laufen kann. Er lernte zwar, damit umzugehen, meistens jedoch spreizte er sie ab und hopste einbeinig herum (vom Wärter sehr anschaulich zu unser aller Belustigung demonstriert). Deshalb muss er das Bein jetzt nicht mehr tragen. Tahi ist sehr zutraulich.
Röntgenbild (was für eine Wirbelsäule); das große Runde Ding ist ein legefertiges Ei:
Das ist eine Aufnahme aus der Kiwinachthöhle. Dort war es stockfinster und einige wenige Rotlichtlampen hingen über den Gehegen. Es war echt gruselig und erst wollte ich nicht hinein. Aber dann traute ich mich doch und es entstand dieses süße Foto. Da huscht ein Kiwi verstohlen an der Wand entlang, als hätte es grade mit Drogen gedealt. Könnt ihr es sehen?
Nächster Stopp malayischer Sonnenbär:
Dann Maltes Lieblingstier: der Tiger. In diesem Fall zwei Sumatra-Tiger, die kleinste Tigerart. Sie haben Schwimmhäute und sind ausgezeichnete Schwimmer. Die Wärterin meinte, dass sie im Sommer durchaus zum Vergnügen in den Teich hüpfen. Der Sumatra-Tiger kommt wirklich nur auf Sumatra vor und ist somit endemisch. Außerdem ist er wie alle Tiger vom Aussterben bedroht. Es gibt heute weniger als 500 Exemplare, davon 200 in Zoos. Das ist traurig, denn die beiden Hübschen waren wirklich etwas Besonderes. Auch hier konnte man wieder erstaunlich nahe heran. Wir waren bei der Fütterung der Tiger dabei.
Eine weitere Neuseeland-Besonderheit: der Tuatara. Das Wort ist maori und bedeutet "stacheliger Rücken". Tuataras haben ein drittes Auge auf der Stirn unter der Haut. Damit können sie zwar logischerweise nicht sehen, aber es ist lichtempfindlich und sagt dem Tuatara, wann Schluss ist mit Sonnenbaden.
Schöner Vogel:
Pelikan, ein riesiger Pelikan.
Der Pelikan Percy aus dem Wellington Zoo schaffte es mit 62 ins Guinnessbuch der Rekorde, als einer der ältesten Vögel der Welt.
Wuselige Otterbande:
Es hat uns wirklich großartig gefallen und wir glauben, dass die Tiere hier in sehr fürsorglichen, liebevollen Händen sind!
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