Samstag, 7. März 2009

Tag 13 - 24.02.

Heute stand etwas Besonderes auf dem Programm: ein Powhiri (gesprochen Pofiri)

Dabei handelt es sich um einen Willkommensgruß der Maori. Genaugenommen eine Zeremonie, bei der abgewogen wird, ob der Andere Freund oder Feind ist und ob man ihn wilkommen heißen kann. Wenn dem so ist, reicht man sich die Hand und legt die Nasenspitzen aneinander. Das nennt sich "hongi". Bei einem hongi vermischen sich die "hau", die Lebensessenzen.
Um zu zeigen, dass man in Frieden kommt, werden die Frauen und Kinder vorgeschickt (und nicht die Krieger), was ich irgendwie nicht optimal finde. Was ist, wenn die Anderen nicht in Frieden kommen?

Jeder Powhiri beginnt mit einem Frauengesang, waiata. Dann hielt der Chef der Maori eine Rede. Auf Maori. Ich kann also nicht wiedergeben, worum es ging, aber es ist im Wesentlichen eine Schilderung ihrer Familie, ihres Stammes und ihrer Ahnen, damit wir wissen, wer sie sind. Ein anderer Maori antwortete für uns, dass wir internationale Studenten seien, dass wir in Frieden kämen und gern für eine Weile unser Kanu an ihrem Strand festmachen würden, wenn sie es gestatten. Wir Studenten haben ein beim briefing 2 x geübtes Maori Lied gesungen (Text siehe unten) und offenbar war es nicht ganz schief, denn wir durften uns in einer langen Reihe aufstellen und mit etwa 6 Maori den Nasenstubser machen.

Danach gingen wir alle in das whare runanga, das Versammlungshaus. Schuhe aus - ist klar. Uns wurde über die Geschichte und Kultur der Maori erzählt, über die Bedeutung der Ahnen und den Bau des Versammlungshauses. Wie ihr an den Fotos erkennt, waren einige Schnitzer beteiligt. Die Fratzen stehen alle für bestimmte Vorfahren und werden sehr verehrt!

Zur Besiegelung der Freundschaft wird traditionell wie fast überall auf der Welt gemeinsam gegessen. Häppchen aller Art wie kleine Frühlingsrollen, Dipps, Muffins und Obststücke harrten der hungrigen Meute. Typisch maori was das wohl nur halb, aber es war einfach sweet gemacht!

Es war eine großartige Erfahrung! Einen echten haka, den Kriegstanz, haben wir nicht gesehen, aber es war schön, ein bisschen was über die Kultur zu erfahren. Ich möchte sehr gerne ein paar Worte Maori lernen. Die Begrüßungsformel "Kia Ora" können wir. Und Neuseeland heißt Aotearoa. Maori heißt wörtlich "normal" und wir sind die Pakeha, die "Anderen". Das ist doch ausbaufähig!

Den Rest des Tages verbringen wir leider sehr un-maorisch. Da wir unser Visum heute glücklich abholen konnten, wollen nun viele Dinge erledigt werden und wir düsen vom Enrolment office (der Immatrikulationsstelle) zu Vic International (dem Schalter für die internationalen Studenten) zur Law School und zurück. Besonders das Einschreiben an der Uni macht richtig viel Spaß - wir können ein neues Wort: queueing in a queue. Anstehen!








Diese Tätowierung von Lippen und Kinn nennt sich moko:
Von diesem Herrn wurden wir begrüßt, also nicht von der Figur, sondern von der menschlichen Vorlage:








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